Mein Mond in meinem Herzen – Drei Lieder für Sopran und Klavier
Uraufführung am 18. Juli 2024 in der HfK Heidelberg
„Mein Mond in meinem Herzen – Drei Liebeslieder nach eigenen Texten von Helene Streck für Sopran und Klavier“ wurde am 18. Juli 2024 innerhalb eines Konzerts in der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg von Hannah Saal (Sopran) und Helene Streck (Klavier) uraufgeführt.
Mein Mond in meinem Herzen, drei Lieder nach eigenen Gedichten, entstanden Ende 2023. Ich habe sie zu Beginn des nächsten Jahres fertiggestellt. Es sind drei sehr ausdrucksstarke Stücke. Für mich persönlich hängen Emotionen sehr eng mit Klangfarben zusammen. Lange habe ich über verschiedenen Klängen meditiert, um dem Schmerz, der in mir war, den passenden Ausdruck zu verleihen. Die drei Stücke sind nach einer Trennung im vergangenem Jahr in meiner Seele hochgekommen und wollten raus, in die Welt. Zuerst waren die Texte da, sie flossen regelrecht auf mein Papier. Kurz danach folgten Klänge, Farben und das Tonmaterial. Charakteristisch für alle drei Stücke sind schnelle und viele Wechsel der Emotionen, in denen das Werk vorzutragen ist.
Jede* erlebt eine Trennung, eine Ungerechtigkeit, eine unerwiderte Liebe – irgendwann einmal im Leben. Weshalb es dazu kommt, weiß jede*r für sich selbst. Wie wir damit umgehen, wissen wir für uns selbst – im besten Fall zumindest. Für mich war und ist es komponieren, um den Schmerz zu verarbeiten und in etwas Ewigem zu manifestieren, das mir keine*r nehmen kann und wird.
Gestern der Mond
Nur der Mond weiß von der Narbe
Die Du mir da ließ’t, als Du gingst.
Nur der Mond weiß vom heimlichen Paradies:
Von tausend Küssen und verlorner Zärtlichkeit.
(Ich war verloren in Deinem Mund …)
Wo er doch vorher Brände löschte,
brennen Tränen mir nun die Narbe wund.
Bretagne war in Dir und Mir
Zwischen Pinien lugt der Mond hervor.
Es rauschen Wellen in meinen wunden Ohr.
Ich denk’ an Deinen weichen Brombeermund.
In Träumen hast Du, Mond, die Farbe von Cassis
– doch Regen in meinen Augen
verwischt – es bleiben duftende Pinien.
Und ihr Bett ersticht die letzte Liebe.
Und Du, Mond, hängst über’m Meer.
Blutrot – blutrot – wie unreife Brombeeren.
Mond im Fenster
Du bist still und stumm – Mond.
Du bist da und bleibst – Mond.
Sie blieb nicht – aber hat Dich da gelassen.
Sie schaut Dich auch an – vielleicht grad’ jetzt?
– Ob sie wohl auch an mich denkt, Mond?
©Helene Streck