Female Composers Week

In jeder letzten Woche eines Monats stelle ich sieben Komponistinnen auf meinem Social Media vor.
Es ist mir wichtig, eine Methode zu schaffen, um Menschen, dem Publikum, das offen für vieles ist, endlich mal zu zeigen, dass es noch anderes außer Bach, Beethoven und Mozart gibt! Die Portraits, die ich von den jeweiligen Komponistinnen vorstelle, bestehen immer aus einem Bild, den Lebensdaten, den Berufen und den wichtigsten Werken. Dazu teile ich Links für mehr Informationen und Tonaufnahmen ihrer Werk, die man auf YouTube, Spotify oder Soundcloud findet.

Mit diesem Link kommt man auf mein Instagram-Highlight „Komponistinnen“:

4th Week of A Day – A Female Composer – TopDown: Florence Beatrice Price, Louise Richard, Emilie Mayer, Imogen Holst, Elisabeth Lutyens, Elisabeth von Herzogenberg, Singe Lund

Es macht mich traurig und wütend, dass man viele Namen von Komponistinnen im Großteil nicht kennt. Ich habe heute meine Liste mit Namen für die nächsten Stories gemacht und bin darüber erschrocken, dass man von vielen Frauen die Geburts- und Sterbedaten gar nicht kennt. Das finde ich sehr schade.

Warum mache ich nur Kurzinfos? Kurze und prägnante Informationen merkt sich der Mensch leichter! Ich möchte, dass vor allem die Namen der Komponistinnen in den Köpfen hängenbleiben. Denn das ist der beste Weg, die Gesellschaft dahin zu bringen, nach besonderem und neuem zu fragen. Denn Kultur bildet sich aus dem, was wir für sie tun. Und wenn wir den 0815 Repertoire-Kanon, den man an jedem Opernhaus, an jedem Theater, an jedem Konzerthaus findet, endlich mal ändern können, indem wir dem Publikum zeigen, dass es noch so viel anderes gibt, ist das der beste Start. Nur weil etwas nicht bekannt ist, ist es ja nicht weniger wert! Und wenn wir uns anschauen, was immer wieder reproduziert wird, ist wenig Neues dabei.


Da möchte ich kurz einhaken und über Musik der 1930-1945 Jahre in Deutschland sprechen. Es klafft ein großes Repertoireloch in jener Zeit. Die Gründe sind bekannt. Viele Musiker*innen und Komponist*innen sind vom NS-Regime ermordet worden oder sie konnten noch vorzeitig emigrieren, verloren aber ihre Bedeutung an ihren ehemaligen Wirkungsstätten.

Was mich momentan sehr beschäftigt: Warum wird Musik von genau diesen wunderbaren Komponisten oft nur dann gespielt, wenn es zum Anlass passt? An Gedenkveranstaltungen zum Beispiel? Ja, klar, das ist schön, auf diese Art an die Musiker zu erinnern. Aber diese Musik hat ein RECHT darauf, in den Repertoirekanon aufgenommen zu werden und auch ganz normal gespielt zu werden. Denn auch diese Werke sind geschrieben worden, weil es der Beruf der Menschen war: Komponisten, Künstler. Nicht für solche Anlässe! Ich finde es wichtig, dass Werke aus dieser Zeit, die damals verboten worden sind, endlich aus dem Schatten herausgenommen werden und fest Fuß fassen können in unserer offenen Welt. Das möchte ich zumindest in den kommenden Jahren meines Lebens beginnen und etablieren. Wer macht mit?