Das treibt mich an
Man beginnt Musik über das Hören zu lieben. Diesen Weg möchte ich nutzen, um diese Werke mit der Welt zu teilen. Die Idee meine Klavierwerke und eine Auswahl meiner Lieder aufzunehmen, entstand mit meinen Freunden Katharina Linn und Finn Krug.
Ein Blick in meine Lieder
Das Lied „Seelenkind, träum vom Frieden“ habe ich für meine Freundin Katharina Linn geschrieben. Es entstand aus der Idee heraus, ein „Schlaflied“ oder ein Abendlied für alle Generationen zu schaffen. Ich habe es im Gedanken an Katharina verfasst, weil wir einmal ein sehr tiefes Gespräch hatten . Abends kam mir die Inspiration für dieses Lied. Es war wie eine Eingebung, dieses Lied hat sich geradezu von alleine geschrieben. Das Thema: Es ist die Angst vor dem Einschlafen, die Angst davor, loszulassen. Gott ist und bleibt da, er trägt meine Sorgen mit sich fort. Es ist das Frieden-Finden, dass mir in eben diesem Lied so wichtig ist. Das Wort Träumen ist nichts Ratendes, sondern es ist ein reales Wort. Träumen ist für die Seele eine andere Realität, eine Realität mit unglaublich persönlichen Maßstäben.
„Ich bin dein Sternenzelt“ – Diese Liedzeile ist inspiriert von der Geschichte im Alten Testament, in welcher Gott Abraham die Sterne am Himmel zeigt. Ich fand das Bild von Abraham, wie er unter dem Nachthimmel steht und die Sterne anschaut, unglaublich ergreifend. Was kann es Schöneres geben, als nachts die Sterne anzuschauen und zu wissen, dass da jemand oder irgendetwas ist, das da ist und bleibt? Man ist auf einmal mit der Weite der Welt und dem Raum, den jede Seele in dieser Welt und dieser Zeit hat, konfrontiert. Diese Erfahrung macht mich erstmal sprachlos. Dieses Lied trägt eine tiefe, bedingungslose, wunderschöne Liebe in sich. Die Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen auf dieser Welt, die er gerufen hat und die nie verlassen wird.
Klavierwerk
Die Nacht spielt auch die Hauptrolle in meinem dreiteiligen Zyklus „Drei Stücke am Abend für Klavier“. Die Stücke heißen:
1. Schau nur den Mond! (Pink Moon)
2. Gebet
3. Wiegenlied
Komponiert habe ich sie im April 2021, inspiriert vom „Pink Moon“, den man Mitte April über Europa sehen konnte. Vor allem das erste Stück ist davon inspiriert.
Das „Gebet“ ist ein Stück mit sehr starken dynamischen Unterschieden. Ein Gebet ist etwas, das keine „Definition“ hat. Man kann ein Gebet schreien, brüllen, weinen, sprechen, flüstern, schweigen, etc. Die emotionale Spannweite des Stücks ist ebenso breit. Es ist auskomponiertes innigstes Gebet, ein persönliches Gespräch der Seele mit Gott.
Das „Wiegenlied“ habe ich von den drei Stücken als letztes komponiert. Es ist sehr ruhig, leise und einlullend, irgendwann verliert man den „Aufmerksamkeitsfaden“. Man driftet langsam weg, unwissentlich versinkt man in den Schlaf. Das ist völlig im Sinn des Stückes! Ich verwende einen einzigen Akkord, der sich bis zum Ende fortzieht. Die Idee für das „Wiegenlied“ war eine Spieluhr. Wenn man der Spieluhr zuhört und langsam dabei einschläft, verzerrt sich die Wahrnehmung, man hört die Melodie anders. Ich hatte immer das Gefühl, dass dann alles gleich klingt, wenn die Spieluhr zu Ende läuft. Als würde man immer denselben Melodiefetzen hören. Sie stockt hin und wieder, dann dreht sie sich doch noch ein bisschen weiter, bis sie tatsächlich aufhört, zu spielen.
In meinen Klavierwerken arbeite ich mit dem Klangkonzept Stille. Nicht der Klang macht die Musik, sondern die Unterbrechung des Klangs ist für mich eines der interessantesten Mittel beim Komponieren.
Von den „Drei Stücke am Abend für Klavier“ gibt es bereits einen kleinen Mitschnitt der Uraufführung, die ich selbst gespielt habe: https://helenestreck.de/drei-stuecke-am-abend-fuer-klavier/
Finn Krug und Katharina Linn
Finn Krug wird meine Klavierwerke einspielen. Er ist ein junger Künstler mit viel Sinn für das Schöne. Es macht mir große Freude, mit ihm zusammen zu arbeiten, zu musizieren und Gedanken auszutauschen. Er schafft es, Musik wirklich zu durchdringen und diese dem Hörer auf einem hohen und gleichzeitig verständlichen Niveau nahezubringen. Er ist aufgeschlossen, versteht und setzt schnell um. Sein Spiel ist einwandfrei, er stellt gute Fragen und lässt Raum zum Träumen. Finn Krug ist talentiert, sprüht nur so vor Abenteuerlust, die einen wirklich ansteckt, mit am selben Strang zu ziehen.
Katharina Linn ist eine sehr talentierte junge Mezzosopranistin, Organistin, Pianistin, Chorleiterin und überhaupt ein unglaublich vielseitiger Mensch. Wer sie einmal singen hört, wird diesen Moment nicht so schnell vergessen. Wenn Katharina singt, lädt sie ein, mitzuträumen, mitzukommen und sich von der Musik tragen zu lassen. Sie musiziert auf künstlerisch hohem Niveau und gut durchdacht. Sie ist ein flexibler Mensch, kreativ und neugierig. Wenn wir zusammen musizieren, ist es ein Vibe und ein Verstehen ohne Worte.