Magnificat-Kantate

Ihr lieben Christen, freut euch nun

Zum Werk

Die Kantate, die ich als Marien-Kantate oder Magnificat-Kantate bezeichnen möchte, ist eine Kantate über die Verkündigungsgeschichte (Lukas 2, 26-38), Marias anschließenden Besuch bei ihrer Base Elisabeth (Lukas 2, 39-45) und den berühmten Lobgesang der Maria (Magnificat).

Das Magnificat wird in der Kantate mit dem 9. Psalmton verbunden, einer alten Kirchenmelodie, dieser ist schon früher von vielen Komponisten, unter anderem  Johann Sebastian Bach und Joseph Gabriel Rheinberger, für das Magnificat als kompositorisches Material genutzt worden. Die Kantate besteht grob aus zwei Teilen:

1. Teil: Maria Verkündigung – Eine eher muikalisch sphärische Dimension wird mit dem Instrumentalen Vorspiel dem Zuhörer zugänglich. Diese Dimension bleibt für den Engel, der Maria die Nachricht von der Empfängnis überbringt, bestehen. Es folgt eine harmonisch fragile Arie der Maria und ein Choral, der den ersten Teil beschließt.

2. Teil: Marias Besuch bei Elisabeth und Magnificat – Eine neue musikalische Dimension wird eröffnet, als Maria ihre Reise beginnt. Der zweite Teil wird mit einem Rezitativ begonnen und mündet in die Magnificat-Arie. Den zweiten Teil beschließen ein Choral und der Ausgangschor. 

Maria ist eine zentrale Figur der Weihnachtsgeschichte. Und somit auch eine zentrale Figur des christlichen Glaubens. Sie ist die Mutter Gottes, die alle Pflichten einer Mutter übernimmt, auch wenn sie diese vielleicht gar nicht wollte. Sie wird in einer patriarchalisch geprägten Zeit wie aus dem Nichts schwanger, als junge Frau in dieser Zeit. Das ist gefährlich. Ihr Leben ändert sich von jetzt auf gleich komplett. Sie wird den Heiland gebären, sagt ihr Erzengel Gabriel. Das ist nicht nur ein großer Schrecken sondern auch eine große Verantwortung.

Maria ist eine, auch für uns heute, wichtige Gestalt. Unsere Zeit ist geprägt von der Emanzipation der Frau, Feminismus und dem Aufschrei zur Gleichberechtigung. Die Kantate thematisiert die Emanzipation Mariae nach der Verkündigung. Sie emanzipiert sich aus ihrer normalen Rolle als junge Ehefrau hinein in eine wunderbare, starke und gläubige Frau, die ein wenig Zeit braucht, um Gott für seine Gnade danken zu können. Die Kantate widmet sich nur Maria und ihren zwei wunderlichen Begegnungen mit Gabriel und Elisabeth. Maria neu kennenlernen und neu denken ist das Bestreben dieses Werkes. Leihen wir unser Ohr der Frau, von der wir sagen, sie ist die Mutter Gottes.